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Biografien der
Komponist/innen
Peter Ablinger (*1959/A)
Peter Ablinger
studierte Grafik
und Jazz-Klavier, bevor er ab 1979 Kompositions-
unterricht bei Gösta
Neuwirth und Roman Haubenstock-Ramati nahm. 1982 zieht er nach Berlin,
wo er 1988 das Ensemble
Zwischentöne gründet, das bis heute aus einer Mischung von
professionellen Musikern und Laien besteht. Die Auseinandersetzung mit
unüblichen
Instrumenten, Spielorten, Aufführungspraktiken und Notationsformen
sind paradigmatisch für die Arbeit des Ensembles.
1992/1993 unterrichtete Ablinger als Gastprofessor an der Universität
für Musik und Darstellende Kunst Graz, 1998 erhielt er der Förderpreis
des Kunstpreis Berlin. 1999 war er Gastdozent der Wiener Tage für
zeitgenössische Klaviermusik, 2002 Gastkomponist des Instituts für
elektronische Musik Graz, 2005 Preisträger der österreichischen
Gesellschaft für elektronische Musik. Neben seiner kompositorischen
Tätigkeit, die auch Installationen und Musiktheater bis hin zur
Oper umfasst, initiierte und leitete er etliche Festivals.
Peter Ablinger will musikalische Situationen schaffen, in denen die Wahrnehmungs-
fähigkeit
des Hörers oft stark unter- oder überfordert wird, um ihn dazu
anzuregen, seine Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Wirklichkeit zu schärfen
und reine Gegenwart erfahrbar zu machen.
Carola Bauckholt (*1959/D)
Geboren in Krefeld, wo sie 1976–84 im Theater am Marienplatz mitarbeitet,
lebt Carola Bauckholt heute in Köln. 1978–84 studierte sie an der
Musikhochschule Köln Komposition und Neues Musiktheater bei Mauricio
Kagel. Sie ist Mitbegründerin des Thürmchen Verlages (1985) und
Mitbegründerin des Thürmchen Ensembles (1991). Förderung
durch zahlreiche Stipendien, zuletzt 1997 Villa Massimo in Rom. Ihre Musik
erhielt viele internationale Auszeichnungen und wird in Europa, Amerika
und Asien gespielt und gesendet. Zentrales Moment der Kompositionen von
Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung
und des Verstehens.
Lukas Berchtold (*1952/CH)
Nach einer Goldschmiedelehre besuchte der aus Basel stammende Lukas Berchtold
von 1970–1972 die Kunstgewerbeschule Basel (Skulpturenklasse) und von
1974–1978 die Ecole Supérieure d’Art Visuel in Genf, die er mit einem «Diplôme,
option sculpture» abschloss. Seit 1979 bestritt er zahlreiche Aktionen,
Feuerperformances und Ausstellungen. Lukas Berchtold lebt und arbeitet
in Genf.
Benjamin Brodbeck (* 1977/CH)
Benjamin Brodbeck ist freischaffender Komponist und Musiker – Schlagzeug,
Perkussion und Diverses – im Bereich experimentelle Musik, Jazz
und Theatermusik. Auf der Suche nach musikalischen Pfaden entstehen bei
Brodbeck
ungehörte Klänge und neue Instrumente.
Jacques Demierre (*1954/CH)
Pianiste, compositeur, Jacques Demierrre est né à Genève.
Son parcours musical emprunte des directions multiples: musique improvisée,musique
contemporaine, poésie sonore, performance, installations sonores.
Comme compositeur, des oeuvres lui sont commandées pour le concert,
pour la danse,... Comme pianiste, il joue au sein de nombreuses formations
de musique improvisée (Barre Philips, Urs Leimgruber, Martial Solal,
Radu Malfatti, Joëlle Léandre, Urs Blöchlinger, Irene
Schweizer, Hans Koch, Carlos Zingaro, Hann Bennink, Ikue Mori, Dorothea
Schürch) et donne régulièrement des concerts de piano
solo.
Stephan Froleyks (*1962/D)
studierte an den Musikhochschulen in Hannover
und Essen. Er arbeitet international als Komponist, Interpret und Erfinder
neuartiger Instrumente.
Stephan Froleyks erhielt mehrfach Stipendien und Kunstpreise, seine Kompositionen,
Installationen, Hörstücke, multimedialen Arbeiten und Theatermusiken
entstanden u.a als Auftragswerke für WDR, Radio Bremen und das Deutschlandradio,
sie wurden auf vielen Festivals (Donaueschingen, Witten, Dresden, London,
Amsterdam...) aufgeführt.
Als Interpret und Improvisationsmusiker (Schlagzeug/Tuba) arbeitet Stephan
Froleyks solistisch und mit verschiedenen Ensembles im weiten Feld der
neuen Musik, Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa bis nach
Südamerika und Asien.
Stephan Froleyks ist Professor an der Musikhochschule in Münster,
die Presse bescheinigt ihm «ein lockeres Handgelenk, Spiellust und
intelligente Formgebung.»
Vinko Globokar (*1934/F)
Vinko Globokar wuchs im Spannungsfeld zwischen französischer und slowenischer
Kultur auf. Nach der Rückkehr der Familie nach Slowenien studierte
er ab 1949 Posaune am Konservatorium Ljubljana. Weitere Studienjahre verbrachte
er bis 1963 in Paris (Posaune, Komposition, Dirigieren). Durch seinen Kompositionslehrer
René Leibowitz wurde Vinko Globokar auf Claude Levi-Strauss und
Jean-Paul Sartre aufmerksam, die sein Denken vielfältig anregten.
1964 ging er zu Luciano Berio nach Berlin, nach einem Jahr wechselte er
nach Buffalo/USA. 1968 wurde er Posaunenlehrer an der Musikhochschule Köln,
wo er 1969 das freie Improvisationsensemble «New Phonic Art» gründete.
1976 ans IRCAM berufen, lebt er seit 1979 als freischaffender Komponist
und Posaunist in Paris. Globokar wandte sich von der Werkästhetik
des «l'art pour l'art» ab und stellte ein sozialkritisches
«l'art pour l'homme» in den Mittelpunkt seiner kompositorischen Intentionen.
Edu Haubensak (*1954/CH)
Edu Haubensack
wurde in Helsinki
geboren. Musikalische Ausbildung in Theorie und Komposition an der Musikakademie
in Basel 1975–1979. Es entstehen
musikszenische Kompositionen, elektronische und kammermusikalische Werke.
1984/1985 Gast und Stipendiat am Istituto Svizzero di Roma. 1. Preis
am Internationalen Komponisten-seminar in Boswil 1984. Mitbegründer
der Konzertreihe Fabrikkomposition in der Roten Fabrik Zürich (1981–1989).
Intensive Beschäftigungen und Forschungen an neu gestimmten Instrumenten.
Kompositions- und Meisterkurse bei Heinz Holliger und Klaus Huber. 1994
Werkjahr der
Stadt Zürich. Einladungen an internationale Festivals für neue
Musik. 2006 Zolliker Kunstpreis. Vorträge, diverse Stipendien, Kompositionsaufträge
und Rundfunkproduktionen.
Das Werkverzeichnis von Edu Haubensak umfasst vokale und instrumentale
Orchester- und Kammer- musik, musikszenische und radiophone Werke, sowie
Konzeptkompositionen, Performances und Klanginstallationen. Er lebt und
arbeitet in Zürich.
Regina Irman (CH)
wuchs in Winterthur (Schweiz) auf. Nach der Matura 1976 studierte sie
am Konservatorium Winterthur Gitarre. Erst mit 28 Jahren begann sie,
Schlagzeug zu spielen,
und erwarb 1995 das Konzertdiplom mit Auszeichnung auf diesem Instrumentarium.
Während und nach der Studienzeit wurde die Komposition immer mehr
zur zentralen Tätigkeit.
Während sich in den älteren Werken ein spezielles Interesse an
Mikrotonalität und rhythmischen Konstellationen zeigt, verarbeitet
Regina Irman in ihren neueren Stücken oft bestehende musikalische
Materialien. Sie interessiert sich für collageartige Formen, theatralische
und experimentelle Spielsituationen. Vorordnungen verschiedenster Art,
oft in Verbindung mit Sprache, spielen in der kompositorischen Arbeit
eine wichtige Rolle.
Regina Irman ist Dozentin an der pädagogischen Hochschule Thurgau.
Kompositionsaufträge erhielt sie unter anderem von Stadt und Kanton
Zürich, der Pro Helvetia, dem Festival Tage für Neue Musik Zürich,
dem Internationalen Festival für Neue Blockflötenmusik Basel,
dem 5. Schweizerischen Frauenkongress Bern und diversen Ensembles.
Helmut Lemke (*1953/D)
Seine Arbeit am Klang begann mit frühen Experimenten im Bereich der
improvisierten und szenischen Musik. Im April 1982 gründete er mit
anderen Musikern die Künstlergruppe Heinrich Mucken, die bis zu ihrer
Auflösung ortsspezifische Multimediaereignisse im In- und Ausland
aufführte (u.a. Folkwangtage, Essen 1986; Documenta 7, Kassel 1987).
Die Auseinandersetzung mit dem Ort klanglicher Präsentationen und
die Arbeit an erweiterten Klangerzeugern führte sowohl in seinem Soloschaffen
als auch in der Arbeit mit Heinrich Mucken und anderen Kollaborationen
verstärkt zur Überschreitung traditioneller Aufführungspraxis.
Heute stehen neben Konzerten gleichberechtigt Klangperformances, Klanginstallationen
und –objekte. Helmut Lemke arbeitete in Europa, in Vietnam, Japan,
Korea, Thailand und Singapur. Seit 1996 unterrichtet er an Kunstakademien
in England, wo er 1997 den Studiengang für Phonic Art an der Jull
School of Art & Design aufbaute. Anderen Lehrverpflichtungen folgte
er in Deutschland und Frankreich. 2002 erhielt Lemke den Deutschen Klangkunstpreis.
Urban Mäder (*1955/CH)
Geboren in Romanshorn, lebt er mit seiner Familie in Luzern. Studium
am Konservatorium und an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik
in Luzern. Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Luzern (Klavier-
und Gruppenimprovisation, Kammermusik). Rege Tätigkeit als Komponist
und Improvisator. Entwickelt auch sogenannt installative Musik im interdisziplinären
Kontext. Mitbegründer des Forum Neue Musik Luzern. Diverse Preise
und Auszeichnungen (u.a. Förderpreis Edwin Fischer Stiftung, Werkbeiträge
(1988,1996,2000) und Paris-Atelier (1992) des Kantons Aargau, Werkbeiträge
(1988,1998) des Kantons Luzern), zahlreiche Kompositionsaufträge,
Werkverzeichnis mit über 30 Werken. Sendungen auf verschiedenen
Radiostationen und Aufführungen in Konzertreihen und Festivals im
In- und Ausland.
Silvia Ocougne (*1957/BRA)
Studierte an der Universität ihrer Geburtsstadt
São Paulo Komposition bei Willi Correa de Oliveira und Gitarre
bei Manoel São Marcos, Paulo Bellinatti u.a. 1984 erhielt sie
ein Stipendium des brasilianischen Kultusministeriums für das Studium «Third
Stream Guitar» am New England
Conservatory, Boston, USA. Dort studierte sie unter anderem bei Ran Blake
und Mick Goodrick.
1986 schloss sie das Studium ab. Silvia Ocougne lebt seit 1987 in Berlin,
wo sie als Musikerin im Bereich neuer, experimenteller und brasilianischer
Musik arbeitet. Experimente
mit Klangfarben, unterschiedlichen Stimmungen und neuen, ungewöhnlichen
Spielweisen bestimmen ihre Musik. Neben zahlreichen Kompositionen im
Bereich Film, Klanginstallation und Tanz gab sie Konzerte in verschiedenen
Ländern
Europas, den USA, in Argentinien, Brasilien, Ungarn oder Hongkong und
veröffentlichte
mehrere CDs.
Daniel Ott (*1960/CH)
Daniel Ott
wuchs in Grub (Appenzell)
und später in der
Region Basel auf. 1980 erhielt er sein Klavierdiplom und unterrichtete
anschliessend Klavier und Musik in den Regionen Basel und Graubünden.
Gleichzeitig war er am Aufbau verschiedener freier Theatergruppen beteiligt
und zog u.a. mit Wagenbühne und Pferden durch die Schweiz.
1983–1985 führten ihn Theaterstudien nach Paris und London,
von 1985 bis 1990 studierte er Komposition bei Nicolaus A. Huber an der
Folkwang-Hochschule
Essen sowie bei Klaus Huber an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau.
Seit 1990 ist Daniel Ott freischaffend tätig als Komponist, Pianist
und Darsteller mit Arbeitsschwerpunkt Neues MusikTheater sowie mit interdisziplinären
und raum- bzw. landschaftsbezogenen Arbeiten. 1990 gründete er das
Festival Neue Musik Rümlingen, 1995–2004 war er Lehrbeauftragter
für
Experimentelle Musik an der Hochschule der Künste Berlin. 2000 schrieb
er klangkörperklang
- Musik zum Schweizer Pavillon von Peter Zumthor auf der Expo Hannover.
Verschiedene Landschaftskompositionen folgten. Seit 2005 ist er Professor
für Komposition
und Experimentelles Musiktheater an der Universität der Künste
Berlin.
Kirsten Reese (*1968/D)
Kirsten Reese wurde in Kiel geboren und wuchs
im Rheinland, in Hongkong und auf den Philippinen auf. Sie studierte
Flöte
und elektronische Musik in Berlin (Hochschule der Künste, Technische
Universität)
und 1992/1993 in New York. Als Flötistin trat Kirsten Reese mit
Kammerensembles und als Solistin auf, war beteiligt an Film- und Rundfunkaufnahmen
und
initiierte Uraufführungen von Auftragswerken. Als Autorin schrieb
sie Radiosendungen und Features und publizierte in Fachzeitschriften
und Lexika. Sie ist Mit-Kuratorin des Festivals Klangwerkstatt in Berlin.
Kirsten Reese komponiert elektroakustische Werke sowie Kompositionen
für
Instrumente und Elektronik, Klanginstallationen, radiophone Hörstücke
und interaktive Netzaudiokunst. Eine hervorgehobene Rolle spielen bei
ihren Arbeiten raum- und wahrnehmungsbezogene sowie performative Aspekte.
Reese
erhielt zahlreiche Kompositionsstipendien, u.a. vom Berliner Kultursenat
(2000, 2002), der Stiftung Kulturfonds (2001) und der Cité des
Arts Paris (2005/2006). Seit 2002 forscht und lehrt sie an der Hochschule
für
Musik und Theater Hamburg zu den Themen zeitgenössische Musik, Gender
und Internet/Neue Medien. Seit 2005 unterrichtet sie als Lehrbeauftragte
an der Universität der Künste Berlin in den Bereichen intermediale
Komposition und Landschaftsklangkunst.
Carlos Sandoval (*1956/MEX)
Carlos Sandoval studierte Komposition in Mexiko
und arbeitet seit 1989 als freischaffender Komponist und Klavierstimmer-Ausbilder.
Zurzeit
arbeitet er vor allem an elektronischer Musik und Improvisationsprozessen
sowie der Manipulation gefundener Objekte. Sandoval selbst unterteilt
sein musikalisches Schaffen in fünf Bereiche: Klangmanipulation,
Klangspekulation, Improvisation, «klassische», geschriebene
Kompositionen – und,
fünftens, das Vermischen dieser Formen. Daneben schreibt und übersetzt
er für Zeitungen, Zeitschriften und Verlage in Spanien und Lateinamerika – ausführlich
studierte er etwa Werk und Leben von Conlon Nancarrow, für den er
von 1991–1994 gearbeitet hatte – und arbeitet als Klavierstimmer.
Carlos Sandoval lebt in Berlin, wo er 2006 die tilt-group und 2007 das
Interaktion
Festival ins Leben rief.
Manos Tsangaris (*1956/D)
Manos Tsangaris wurde in Düsseldorf geboren. Er studierte 1976 bis
1983 an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel Komposition
und Neues Musiktheater und bei Christoph Caskel Schlagzeug. Tsangaris
erhielt
zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, u.a. das Werkstipendium des
Kunstfonds Bonn e.V. (1990), das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der
Stadt Köln
(1991), das Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (1993/1994).
Im März 1997 wurde ihm der Kunstpreis Berlin der Akademie der Künste
Berlin (Musikförderpreis) verliehen. Januar bis März 1998 Aufenthalt
in der Villa Serpentara der Berliner Akademie der Künste in Olevano
Romano. Er war «composer in residence» in Moskau und Projektleiter
im «Progetto Civitella d’Agliano», Italien (1991);
ebenfalls 1991 war er Initiator des Kongresses praemoderne in Köln.
Manos Tsangaris schreibt seit den 70er Jahren Gedichte, die 1986 erstmals
im Thürmchen
Verlag veröffentlicht wurden, es folgten zahlreiche weitere Publikationen.
Seit 1988 Ausstellungen mit Theater-Apparaten und Zeichnungen. Seit 1993
Kurator des Diözesanmuseum Köln (u.a. die Hörausstellung
walkmen und die Veranstaltungsreihe Hören/Sehen). 2002/2003 im Leitungsteam
des Schauspiel Köln, für das er heute beratend tätig ist.
Tsangaris lebt und arbeitet als Komponist, Autor und Schlagzeuger in Köln.
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